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Ehrenamtliche im Münsterland leisten Arbeit für 2,02 Milliarden Euro

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WestLotto setzt sich für Wertschätzung und Förderung ehrenamtlichen Engagements ein

Im Münsterland ist das ehrenamtliche Engagement besonders hoch: Im Schnitt sind Ehrenamtliche hier 255,5 Stunden pro Jahr im Einsatz und damit mehr als in allen anderen Regionen Nordrhein-Westfalens. Die Ehrenamtlichen im Münsterland leisten freiwillige Arbeit im wirtschaftlichen Gegenwert von 2,02 Milliarden Euro jährlich. In ganz NRW sind es 19,14 Milliarden Euro pro Jahr. Das geht aus dem „Ehrenamtatlas – So engagiert sich NRW“ hervor, den WestLotto auf der Basis einer repräsentativen forsa-Umfrage erstellt hat. Der interaktive Atlas zeigt unter www.ehrenamtatlas.de den Wert des Ehrenamtes und weitere Daten zum Engagement in acht Regionen sowie allen 53 Kreisen und kreisfreien Städten in NRW.

„Das Ehrenamt braucht uns. Unsere Gesellschaft muss dafür sorgen, dass Engagement möglich ist und gesehen wird“, appelliert Andreas Kötter, Sprecher der WestLotto-Geschäftsführung. „Das Ehrenamt braucht mehr Zuwendung finanzieller Art. Dafür müssen Strukturen geschaffen werden, beispielsweise in Form einer staatlichen Stiftung für die Verteilung von kleineren projektbezogenen Geldsummen. "Die finanzielle Unterstützung zur Durchführung ehrenamtlicher Tätigkeiten sei dabei der eine Aspekt. Ebenso wichtig sei aber ein offener Austausch über den Wert des Ehrenamtes: „Wir müssen mehr über das Ehrenamt reden und die positiven Aspekte hervorheben. An vielen Stellen laufen längst phantastische Initiativen zur Förderung des Ehrenamtes. Wir müssen als Gesellschaft alles dafür tun, damit diese auch auf fruchtbaren Boden treffen. Ohne Ehrenamt geht es nicht.“

Münsters Ehrenamtler sind im Schnitt 40 Acht-Stunden-Tage im Einsatz

Berechnet ist der Wert des Ehrenamtes auf Grundlage des Mindestlohns von 12 Euro. Allein die fast 86.000 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in NRW hätten demnach gemeinsam schon eine gute Million Euro verdient – würden sie auch nur für eine Stunde den Mindestlohn erhalten. Im Münsterland wurden im Jahr 2021 fast 170 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Die meisten Stunden fürs Ehrenamt wenden dabei die Münsteraner auf: Durchschnittlich 320 Stunden pro Jahr oder umgerechnet 40 Acht-Stunden Tage. Das ist Rang 2 in ganz NRW hinter dem Ennepe-Ruhr-Kreis (343 Stunden). Auch der Kreis Steinfurt hat mit 312 Stunden einen Spitzenplatz, während die Kreise Borken (217 Stunden), Coesfeld (199 Stunden) und Warendorf (219 Stunden) recht nahe am NRW-Durchschnitt (214 Stunden) liegen.

Die Corona-Pandemie hat den Aufwand für ehrenamtliche Tätigkeit stark verändert. Im Kreis Borken gaben 25 Prozent der Befragten an, dass sie sich seit Corona „deutlich mehr“ oder „mehr“ engagierten, gleichzeitig war es bei 48 Prozent „etwas weniger“ oder „deutlich weniger“. Im Kreis Coesfeld gingen die Zahlen mit 7 zu 54 radikal auseinander, in Münster engagierten sich 18 Prozent der Ehrenamtler „mehr“ und 41 Prozent „weniger“ als vor Corona. Ähnliche Zahlen ermittelte forsa für die Kreise Steinfurt (16 Prozent „mehr“, 41 Prozent „weniger“) und Warendorf (13 Prozent „mehr“, 47 Prozent „weniger“).

„Es wird ein unvergleichlicher Kraftakt, diese Menschen wieder ins Ehrenamt zurückzuholen“, so Andreas Kötter. Auch Stefan Klett, Präsident des Landessportbunds NRW und Christian Woltering, Vorstand der Freien Wohlfahrtspflege in NRW, sehen den Rückgang als immense Herausforderung für die gemeinnützigen Organisationen.

Ein Hoffnungsschimmer gerade für das Münsterland ist die Zahl der Personen, die sich eine ehrenamtliche Tätigkeit vorstellen können, obwohl sie aktuell nicht ehrenamtlich aktiv sind. Von den Befragten ohne aktuelles Ehrenamt können sich 89 Prozent (Kreis Borken), 90 Prozent (Kreis Coesfeld), 87 Prozent (Münster) sowie 81 Prozent (Kreise Steinfurt und Warendorf) grundsätzlich vorstellen, (wieder) freiwillig und ehrenamtlich tätig zu sein. In NRW insgesamt waren es 78 Prozent.

Unterstützung für Andere, Geselligkeit und wunderschöne Momente

Ein Weg zu mehr Ehrenamtlichkeit könnte eine gesteigerte Wertschätzung der freiwilligen und unentgeltlichen Arbeit sein. Denn laut Ehrenamtatlas fühlen sich fast die Hälfte der Ehrenamtlichen weniger (38 Prozent) oder gar nicht (7 Prozent) gesellschaftlich wertgeschätzt. Dabei ist die Motivation für die Ausübung eines Ehrenamtes bei den meisten klar: 59 Prozent der Befragten engagieren sich, um etwas für andere Menschen zu tun, 40 Prozent sind gerne mit anderen zusammen. Für Christiane Jansen, Geschäftsführerin von WestLotto, sind das gute Gründe, sich zu engagieren: „Wer ein Ehrenamt ausübt, gibt nicht nur anderen Menschen viel, sondern erlebt auch selbst wunderschöne Momente. Das müssen wir auch all jenen vermitteln, die sich bislang noch nicht engagieren.“WestLotto setzt sich als staatlicher Lotterieveranstalter seit Jahrzehnten aktiv in zahlreichen Projekten sowie finanziell für die Gemeinwohlförderung und das Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen ein. So gehen über das Lotto-Prinzip rund 40 Prozent der Spieleinsätze in den Landeshaushalt. Ein Großteil wird von dort an gemeinnützige Organisationen aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport, Kultur, Umwelt- und Denkmalschutz weitergegeben. Seit WestLotto-Gründung 1955 sind so mehr als 30 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke verwendet worden.

www.ehrenamtatlas.de

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